Mein Weg zur Initiation von Ines L.

Als ich als junger Mensch in die Christenlehre und später zum Konfirmandenunterricht ging, hörte ich viele Geschichten über Christus und Seine Jünger. Jedoch hatte ich nicht wirklich viel Interesse an diesen Geschichten, denn sie waren einfach nur Nacherzählungen, und jeder Erzählende versuchte die Lehren seinem jeweiligen Verständnis entsprechend zu interpretieren. Auch wollte ich nicht eine Gottheit oder einen Meister anbeten.

Für mich war klar, dass es eine höhere Kraft gibt und wenn ich betete, dann nur direkt zum Allmächtigen und ohne Mittelsmann, denn wenn diese Kraft existierte, so war mir klar, dann würde Sie mich erhören.

Während ich mit einigen Sorgen zu kämpfen hatte, wandte ich mich immer an den Allmächtigen, denn ich wusste, dass nur Er mir helfen kann. All meine Gebete wurden von Ihm erhört und nach und nach wurde ich mir immer sicherer, dass Er existiert.

Kurz darauf jedoch kam eine Zeit, in der ich nicht mehr leben wollte; denn obwohl ich alles hatte, fand ich doch keinen Sinn in meiner Existenz. Nächtelang weinte ich und flehte den Allmächtigen an, mir irgendein Zeichen zu geben. Doch es kam keine Antwort. So stellte ich den Allmächtigen vor eine Entscheidung. 

Ich sagte:

Wenn es Dich wirklich gibt und Du die Macht hast mich zu erschaffen, dann hast Du auch die Macht, mir das Leben zu nehmen!

Da ich mich nicht umbringen wollte, sagte ich: 

Entweder Du lässt mich sterben und holst mich zu dir oder Du zeigst mir den Sinn des Lebens und meiner Existenz bzw. welche Aufgabe ich hier zu erfüllen habe und ich will alleine nur für Dich arbeiten!

Zirka 14 Tage vergingen, als ich die Augen schloss und sehnsüchtig an den Allmächtigen dachte. Da öffnete sich überraschend ein heller Raum vor mir, unendlich viel Licht mit leuchtenden Farben. Das Licht hatte eine große Anziehungskraft und ich merkte, wie alles leichter wurde. Ich ging ganz weit hinein, als mir plötzlich ein Gesicht erschien, ganz klar und ganz nah vor mir. Ich erschrak und öffnete die Augen – alles war finster um mich herum. Sofort wusste ich, es war nicht Jesus, Der mir erschienen war, sondern jemand aus einem östlichen Land, denn dieser Mann trug einen Turban.

Damals konnte ich diese Erfahrung nicht einordnen, doch als ich später ein Bild von Kirpal sah, erkannte ich Ihn wieder. Er führte mich zu den Menschen, welche mir sagen konnten, was das Leben bedeutet und welches das Höchste Ziel ist, das man erreichen sollte.

Ich wurde initiiert, doch hörte ich den Ton am Anfang nur leise. Eines Tages aber, als ich mir zum ersten Mal ein Video von Kirpal ansah, wurde der Ton immer lauter und durchdrang mich total und meine ganze Aufmerksamkeit wurde nach oben gezogen; ich hatte Angst zu sterben. Ich wehrte mich etwas dagegen, denn diese intensive Erfahrung war mir damals noch unvertraut.

Den anfänglichen Meditationen konnte ich mich nicht so einfach hingeben; jedesmal wenn ich merkte, dass ich mich weit zurückzog, glaubte ich, ersticken zu müssen. Das aber lag daran, dass ich mich auf den Atem konzentrierte. Später konnte ich dann davon ablassen, direkt ins Licht schauen und alles um mich herum vergessen; ich wurde aus dem Körper gezogen und sah hellgelbes Licht. Manchmal bemerke ich in den Meditationen, wie sich der Geist vom Körper entfernt und sich alle Fesseln lösen. Umso konzentrierter man ist, desto stärker und kraftvoller wird der Geist und man sieht ein beruhigendes Licht mit vielen funkelnden Sternen. Während des Bhajan hört man unterschiedliche Töne, erst ein Rauschen, später die Glocken, die Flöte. Ab und zu ist der Ton so stark, dass Er rhythmisch-wellenartig vibriert und man empfindet, dass Er jede Zelle durchdringt. Man wird Eins mit Ihm und alle Gedanken sind wie abgeschnitten und man lässt sie weit hinter sich zurück. Die Seele erfährt, was wirkliche Freiheit und Wahre Hingabe ist. Möge ein jeder die Verbindung erhalten.

Ines L.