Ort der Anbetung

Es ist nicht nötig, ein Gebet an einem religiösen Ort darzubringen. Was notwendig ist, ist nur ein innerer Drang. Genügend Einsamkeit ist erforderlich, damit es keine Behinderungen oder Störungen geben kann. Das kann in der Wohnung oder außerhalb davon sein. Jeder Ort, an dem man Einsamkeit haben kann, ist geeignet. Du kannst dein Schlafzimmer zu diesem Zweck nutzen. Dort mag es religiöse Bücher oder Bilder geben, die dich an heilige Männer erinnern, die du verehrst. Wenn kein Raum zur Verfügung steht, kann ein bestimmter Teil eines Zimmers genutzt werden. Wenn dieser nicht verfügbar ist, kann jeder Ort, wie zum Beispiel ein Tempel, eine Satsanghalle, eine Moschee oder eine Kirche genutzt werden. Wenn dies nicht zur Verfügung steht, bete, während du alleine gehst, sei es in der Ebene oder in den Hügeln, im Dschungel oder am Ufer eines Baches. Konzentriere dich auf die Stirn, auf den Herrn oder den Meister, und lege deine inneren Gefühle vor Ihn. Diese Orte haben einen gewissen Einfluss auf die Gebete, aber in Wirklichkeit wird kein bestimmter Ort oder Tempel benötigt. Diese gesamte Welt ist der Tempel des Herrn.

Diese Welt ist der Körper des Herrn und Er durchdringt sie.

Asa War M2, 463-13

Jener Ort ist heilig, wo man des Herrn gedenkt. Diese gesamte Erde ist heilig. Alle Orte sind für Gebete geeignet. Alnusai sagte: ‚Für mich ist die ganze Erde eine Moschee und heilig. Wann immer die Zeit des Gebets kommt, können meine Anhänger ihre Gebete sprechen, wo immer sie sich gerade befinden.‘ Der Herr ist allgegenwärtig. Er hat das gesamte Universum erschaffen, und Er ist sein Herr. Er wohnt nicht in menschengemachten Tempeln.

Gott, Der die Welt erschaffen hat und alles, was darinnen ist, da Er der Herr des Himmels und der Erde ist, wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind.

Apostelgeschichte 17:24

Häuser, Dschungel, Brachland, Hügel, Flüsse – wo immer du dich vor dem Herrn verneigst – (das) ist heilig. Alles ist heilig, wo (man in) Hingabe kniet.

O. W. Holmes

Diese gesamte Schöpfung ist vom Herrn. Er wohnt überall. Es ist daher nicht vonnöten, den Kopf beim Beten in irgendeine bestimmte Richtung zu drehen. Die Hauptsache ist die feste Überzeugung, dass der Herr in dir ist. Es sollte auch die Überzeugung vorhanden sein, dass wir für unsere eigenen Handlungen verantwortlich sind.

Im heiligen Koran heißt es:

Ob Ost oder West, alles gehört dem Herrn. Du kannst deinen Kopf in jede Richtung drehen, und du wirst dich dem Herrn zuwenden, denn Er ist überall gegenwärtig.

Sure Albakar 14-3

Es wird weiter ausgeführt:

Es bringt keinen großen Nutzen, sein Gesicht in eine bestimmte Richtung zu drehen. Die wahre Heiligkeit liegt in der eigenen festen Überzeugung vom Herrn und dem Tag des Gerichts (Leben nach dem Tod und Rechenschaft über die eigenen Taten).

Albakar 22-2, Koran

Der wahrhaft heilige Ort zum Beten ist dieser Körper, darin der Herr wohnt. Dieser Körper ist der Tempel Gottes, und das Juwel der Erkenntnis ist darin zu finden.

Parbhati M3, 1346-4

Der Leib ist der Tempel des lebendigen Gottes.

Bibel

Das Herz ist die Moschee, und der Körper schmückt sie.

Gehe hinein und bete zum Herrn. Es ist nicht nötig, irgendwo anders hinzugehen, um zu beten. Durchsuche die Veden und die Puranas und du wirst feststellen, dass alle sagen, dass Er im Herzen wohnt.

O, wo soll ich hingehen, wenn die Glückseligkeit in meinem eigenen Haus ist? Mein Gemüt schwankt nicht. Es ist unfähig geworden, sich zu bewegen. Wohin ich gehe, ob zu Land oder zu Wasser, ich sehe den Herrn überall. Die Veden und Puranas wurden zu Rate gezogen; man sollte Ihn dort nur suchen, wenn Er nicht hier (im Herzen) ist.

Ramanand Basant, 1165-13

Dieser Pritam (Geliebte), zu dem wir beten sollten, ist in Wirklichkeit in uns und wir wandern draußen in der Welt. Der Nektar des Herrn ist im Winkel unseres Herzens, während wir durstig bleiben.

Der Geliebte ist im Haus, während ich in der Welt draußen suche. Das Wasser ist im Topf, und ich wandere in Durst.

Wenn du betest, gehe in die Kammer des Körpers und schließe die äußeren Türen. Lass die Aufmerksamkeit nicht nach außen wandern. Öffne dein Herz für den Herrn im Inneren. Er wird auf das Gebet hören, das an diesem geheimen Ort entsteht.

Christus sagte:

Wenn du aber beten willst, so gehe in deine Kammer, und nachdem du die Tür verschlossen hast, bete zu deinem Vater im Verborgenen; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten.

Matthäus 6:6

Dieser Körper ist der Tempel, in dem die Seele wohnt. Indem seine Türen geschlossen werden, werden böse Gedanken ferngehalten und die Gedanken an den Herrn gewinnen an Kraft. Der Herr ist in uns. Wir können Ihn nicht mit unseren äußeren Sinnen sehen. Es ist nur das Innere Auge, das Ihn sehen kann. Die groben Augen können Ihn nicht sehen. Wenn die groben Augen geschlossen sind, dann öffnet sich das Innere Auge, das Ihn sehen kann.

Guru Nanak sagt, dass die Augen, die den Herrn sehen können, sich von den äußeren Augen unterscheiden.

O Nanak! Diese Augen sind anders, mit denen Er gesehen werden kann.

Maru War M5, 1110-1

Die Gurus sagen, dass, wenn man die Aufmerksamkeit der zehn Sinne sammelt, der Herr im Inneren erscheint.

Sie ist zerstreut in den zehn Sinnen, in seiner Seele gibt es Licht.

Gauri M5, 236-14

Um die Tiefe des Wahren Gebetes zu erreichen, sollten die Sinne, die zur Streuung der Aufmerksamkeit führen, gezügelt werden. Schließe die Lippen und vergiss den Körper und vereinige dich mit dem Herrn oder dem Meister am Sitz der Seele im Inneren.

Um richtig beten zu können, ist es notwendig, dass wir nach Innen gehen und die äußeren Türen schließen, unsere Aufmerksamkeit vom Körper zurückziehen und sie auf die Füße des Geliebten richten. An diesem heiligen Ort betet zum Meister, der Verkörperung des Herrn. Er wird erscheinen und eine helfende Hand reichen. Ein solches Gebet wird angenommen werden. Sich in der Erinnerung an den Herrn zu verlieren, mit innerer Reinheit und aufrichtigen Gefühlen, ist Wahres Gebet. Dies sollte nicht bloß zur Schau oder zur Zurschaustellung sein. Es sollte mit aufrichtigen Gefühlen und nicht nur verbaler Erguss sein. Wenn ein Gebet mit wahren inneren Gefühlen gemacht wird, dann hört der Allmächtige Herr zu und unschätzbare Vorteile ergeben sich aus Seiner Barmherzigkeit.

_______________

Fußnote: