Der Wille des Meisters oder Gurus

Wir können den Herrn nicht sehen und sind daher nicht in der Lage, Seinen Willen zu verstehen. Aber der Guru ist die manifestierte Form des Herrn. Es ist daher notwendig, in Übereinstimmung mit Seinem Willen zu handeln, da Er den Willen des Herrn annimmt und Seine Verkörperung ist.

Ich habe den Willen des Herrn geliebt; der Meister hat mich dazu gebracht. Der Herr hat mich gesegnet.

Ramkali, Sad 923-9

Sein Wille ist der Wille des Herrn. Wir können den Meister sehen und wir können Ihn auch nach dem Wahren Pfad fragen. Wer dem Willen des Meisters folgt, ist der Empfänger der Gnade des Herrn.

Er ist gütig zu denen, welche den Willen des Meisters akzeptieren. Der Herr kennt das Geheimnis ihrer Herzen; sie handeln, wie Er es will.

Tukhari M4, 1115-6

Wer den Willen des Meisters annimmt, nimmt auch den Willen des Herrn an. Er erhält leicht die Früchte, die entstehen, wenn er in Übereinstimmung mit dem Willen des Herrn lebt. Es gibt Nektar im Willen des Herrn. Der Wille des Gurus durchdringt den Willen des Herrn. Daher gibt es auch im Willen des Meisters Nektar. Wenn der Herr es so will, kann der Ergebene diesen Nektar trinken, indem er über das Naam kontempliert. Dann kann er die Wahrheit erlangen.

Wie kann ich Dich sehen? Wie kann ich Dich preisen? Durch die Gnade des Meisters preise ich Dich durch das Wort. In Deinem Willen regnet der Nektar und in Deinem Willen trinken wir ihn.

Majh M3, 119-2

Dem Schüler, welcher sich für den Meister aufopfert oder welcher Seinen Willen in seinem Gemüt verankert, schenkt der Meister Selbst Seine Gnade.

Wie kann man einem solchen Meister dienen? Indem man sich Ihm mit Leib und Seele hingibt. Wer sich Seinem Willen unterwirft, zu ihm ist der Meister freundlich.

Gujri M3, 490-7

Nach dem Willen des Meisters zu handeln, ist die Pflicht des Schülers.

Die Schüler akzeptieren den Willen des Meisters; der Vollendete Meister bringt sie dann hinüber. O Herr, gib uns den Staub Ihrer Füße, damit auch wir Sünder Befreiung erlangen können.

Shalok M4, 1424-6

Derjenige, welcher in Übereinstimmung mit dem Willen des Meisters handelt, ist ein Wahrer Schüler, Freund, Verwandter und Diener.

Der Schüler ist ein Wahrer Freund, ein Wahrer Verwandter, welcher nach dem Willen des Meisters handelt. Derjenige, der seinem eigenen Willen folgt, ist vom Herrn getrennt und erleidet Kummer.

Sorath M3, 601-19

O Nanak, derjenige allein ist der Diener des Herrn, welcher sein Haupt Gott darbringt, und den Willen des Meisters annimmt und das Wort in seinem Herzen hegt.

Sarang Var M1, 1247-16

Derjenige, welcher dem Meister dient und sein Licht im Licht seines Meisters aufgehen lässt, ist annehmbar an der Tür des Herrn. Derjenige, welcher den Willen des Herrn in seinem Inneren Bewusstsein verankert, ist wie der Herr selbst. Er nimmt Seine Form an. Daran gibt es keinen Zweifel.

Diejenigen, welche dem Wahren Meister dienen, werden von Gott anerkannt. Sie lassen ihr Licht in der Flamme aufgehen. Der allein ist der Diener Gottes, der sich Seinem Willen unterwirft.

Malar M1, 1287-7

Diejenigen, welche im Willen des Herrn wandeln, sind sehr begünstigt. Sie gehen mühelos an Bord des Schiffes des Namens.

Der Meister ist der Fährmann; der Name des Herrn ist das Boot. Wie kann man in das Boot gelangen? Indem man sich dem Willen des Meisters unterwirft, wird man hinübergefahren. Gesegnet ist in der Tat derjenige, welchen der Meister mit dem Herrn vereinigt.

Sri Rag M4, 40-18

Maulana Rumi hat im Diwan (gesammelte Schriften) von Shamas-i-Tabrez einen pointierten Hinweis auf den Schüler und den Willen seines Meisters gegeben. Er sagt,

Ich fragte meinen Meister:

‚O mein lieber Herr! Wie lange gedenkst Du, mich in diese Welt zu verstricken und mich unglücklich zu machen?ʽ

Der Meister antwortete:

,Ich werde dich bringen, wohin ich will, und ich werde dich behalten, wo ich will. Du solltest still bleiben und gehorchen.ʽ

O Herr! Wie lange wird es dauern, dass Du mich in der Welt verstrickt hältst? Er sagte: Schweig! Du wirst gehen, wohin ich will.

Am Ende sagt er:

,O Herr! Was auch immer Du willst, das allein weiß ich. Was auch immer Du mich sehen lässt, das allein sehe ich. Wenn Du mich in diesem Zustand hältst, werde ich so verbleiben. Wenn Du mich in einem anderen Zustand hältst, werde ich so leben.ʽ

In dieser Antwort des Schülers zeigt sich eine völlige Abwesenheit von Egoismus und eine völlige Ergebenheit gegenüber Seinem Willen.

Außer dem, was Du mich wissen lassen willst, was weiß ich? Außer dem, was Du mir zeigst, was kann ich sehen? Ich werde so leben, wenn Du es wünschst. Wenn du mich in einem anderen Zustand belässt, werde ich so leben.

Lässt der Meister den Suchenden in diesem Ringen allein? Nein, niemals. Er gibt Unterstützung von Innen und gibt Schläge von außen, damit der Schüler von allen Unreinheiten gereinigt werden kann. So wird der Topf vollständig bereit gemacht, um den unsterblichen und ewigen Schatz zu enthalten.

Der Herr hat uns erschaffen. Er liebt uns. Er mag uns reich oder arm, gesund oder krank, glücklich oder unglücklich machen. Wir sollten glücklich sein, auf welche Weise Er uns auch immer erhält. Sie sind alle Seine Gaben. Ein Zimmermann sägt einen Baumstamm in Bretter unterschiedlicher Form und Größe und verwendet sie an verschiedenen Stellen, um eine Kiste zu bauen, einige am Boden, andere an den Seiten und wieder andere oben, um als Deckel zu dienen. Jedes dient seinem eigenen Zweck. Alle sind Späne desselben Blocks. In ähnlicher Weise sollten wir in Übereinstimmung mit dem Willen des Herrn glücklich leben, in welchem Zustand Er uns auch immer belässt, und uns so anstrengen, wie es der Meister befohlen hat, und so durch die Kraft des Namens des Herrn Freiheit von der Knechtschaft des Todes erlangen.

Mein Gemüt ist die Messlatte, meine Zunge die Schere, und ich messe und messe und schneide die Fesseln des Todes ab.

Namdev, Asa 485-13

Die Sants und heiligen Männer geben diesen Rat: Was immer der Herr tut, nimm es als gut an.

Alles, was der Herr tut, damit bin ich zufrieden. Dies ist die Weisheit, die ich von den Heiligen erhalten habe.

Kanara M5, 1299-16

Guru Arjan sagt:

Setze mich auf einen Thron, ich werde Dein Sklave sein. Mache mich zum Grasmäher, ich werde mich nicht beschweren. Du allein bist mein Schöpfer, Herr, unvergleichlich und unendlich.

Sarang M5, 1211-12

Wenn Du mir Glück gibst, preise ich Dich. Wenn Du mir Leiden gibst, kontempliere ich über Dich. Wenn Du mir Hunger gibst, bin ich zufrieden. Im Schmerz empfinde ich Freude. Wenn Du mich nahe bei Dir hältst, verweile ich bei Dir. Wenn Du mich schlägst und vertreibst, rufe ich Dich an. Wenn die Menschen mich loben, ist es Dein Ruhm. Wenn sie mich verleumden, verlasse ich Dich nicht.

Suhi M4, 757-11

Wenn der Meister mich zurechtweist, nehme ich es gerne an. Wenn Er mir vergibt, ist es Seine Größe.

Suhi M4, 958-6

Wenn Du mich zu einem König machst, erhöht das nicht meine Glorie. Wenn Du mich zu einem Bettler machst, habe ich nichts zu verlieren.

Namdev, Gujri 525-2

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Fußnote: