Der Staub der Lotosfüße

Die Gurus erwähnen außer den Lotosfüßen des Herrn auch den Staub der Füße des Herrn in ihren Hymnen. Ein Studium der Hymnen zeigt, dass der Begriff ‚Staub der Füße‛ ebenso wie ‚Lotosfüße‛ in verschiedenen Zusammenhängen verwendet worden ist.

Der Staub wird von Heiligen Männern und Sants erhalten. In den Hymnen der Gurus wird das Lob der Heiligen Männer und Sants auf viele verschiedene Arten besungen. Wir brauchen Sie für unseren Spirituellen Fortschritt. Die Gurus sagen, dass sich das ganze Universum nach dem Staub der Füße Heiliger Männer sehnt. Der Herr hat ihn als das Mittel bestimmt, mit dem man den Ozean der Welt überqueren kann.

Dein ganzes Universum, mein Herr, sehnt sich nach dem Staub der Füße der Sants.

Malar M4, 1263-10

Sowohl Menschen als auch Götter sind darauf bedacht, diesen Staub zu bekommen.

Der Dienst zu den Füßen des Herrn führt zur Erlösung. Sowohl Seher als auch Weise, Menschen und Götter sind begierig, den Staub Seiner Füße zu bekommen.

Bhairon M5, 1138-10

Rishis und Munis (Seher und Weise) wie Shankar, Narad und andere waren bestrebt, diesen Staub zu bekommen, und die Erde, auf der diese Sants wandeln, wird heilig.

Shankar, Narad, Sesh-nag und Munis – sie alle wollen den Staub der Füße der Sants haben; die Erde, auf der sie gehen, wird heilig.

Kalyan M4, 1326-10

Dieser Staub reinigt, wie es keine rituellen Waschungen können, in diesem Staub liegt der Verdienst unzähliger Pilgerfahrten; dieser Staub ist heilig und wischt alle Sünden fort. Selbst Götter und Göttinnen beten zu Seinen Füßen als demütige Diener an; der Staub der Lotosfüße ist höchst segensreich, er besiegt alle Umstände und gibt Herrschaft über Handlungen; der Staub der Lotosfüße ist höchst reinigend; durch ihn werden Sünder rein und werden erlöst.

Bhai Gurdas Ji, Kabit, Sawayye 339

Shamas-i-Tabriz, der große persische Heilige, sagt:

Du solltest deine Augen mit dem Staub der Sants erhellen, damit du alles vom Anfang bis zum Ende verstehen kannst. Du solltest den Staub von den Füßen der auserwählten Wesen des Herrn als Kollyrium1 benutzen, um den Herrn zu sehen.

Erleuchte deine Augen mit dem Staub von den Füßen der Sants, damit du den Anfang und das Ende der Dinge sehen kannst. Benutze den Staub Ihrer Füße als Kollyrium, durch Schmerzen, die sehr süß sind, sorgt Er für eine klarere Vision.

Viele Orte, an denen Sants lebten oder wo Sie Zeit in Hingabe verbrachten und Menschen erleuchteten, sind zu Pilgerzentren geworden. So sind viele heilige Orte dank der Größe von heiligen Männern, Sants und Ergebenen entstanden. Für die Sikhs gelten Nankana Sahib, Panja Sahib und Kartarpur als heilig im Gedenken an Guru Nanak. Khandur Sahib wurde in Erinnerung an Guru Angad gegründet. Wegen Guru Ram Das und Guru Arjan Dev gelten Amritsar bzw. Taran Taran als heilige Orte.

In ähnlicher Weise gelten die folgenden Orte als heilig: – Mekka und Medina bei den Muslimen, die Flüsse Ganges, Yamuna, Saraswati und Godavari sowie die Stadt Kashi (Benaras) bei den Hindus und Jerusalem bei den Christen.

Die Gurus sagen in diesem Zusammenhang:

Alle Götter, denen die Wallfahrtsorte geweiht sind, sehnen sich nach dem Staub der Füße der Sants.

Malar M4, 1263-9

Der Ganges, Yamuna, Godavari und Saraswati, sie alle sehnen sich nach dem Staub der Füße der Sants.

Malar M4, 1263-5

Wallfahrtsorte werden verehrt, weil sie mit heiligen Männern, Sants und Weisen in Verbindung gebracht werden. Sants und andere heilige Männer sind jedoch nicht an einen einzigen Ort gebunden. Der Ort, an dem sie sitzen, wird heilig. Sie sind mobile Pilgerorte.

Bhai Gurdas Ji sagt:

Der Ganges, Saraswati, Yamuna und Godavari, Gaya, Prayag, Set, Kurukshetra und Mansarovar, Kashi, Kanchi, Dwarka, Mathura und Ayodhya, Gomti, Avantka und der schneebedeckte Kedarnath, Narbada2, verschiedene Wälder, heilige Orte und Kailash, der blaue Mandrachal3 und der Berg Sumer, heilige Orte, Reichtum, Wahrheit, Rechtschaffenheit, Mitgefühl und Zufriedenheit, sie alle zusammen sind dem Staub der Füße des Meisters nicht gleich.

Kabit, Sawayye 416

Heilig ist der Staub von den Füßen des Meisters, gesegnet ist der Staub, der auf die Stirn gerieben wird; gesegnet sind die, die ihn sehen, sie bekommen alles, was gewünscht wird. Nichts ist so groß wie der Ruhm der Stirn, weder der Glanz von Millionen von Juwelen, noch der Glanz von Millionen von Sonnen und Monden, noch der Glanz großer Paläste, die durch sehr gute Fügung gewonnen wurden, können der Glorie dieses Staubes gleichkommen.

Kabit, Sawayye 421

Wiederholungen von Mantras, Askese und der Besuch der achtundsechzig heiligen Pilgerstätten sind nichts im Vergleich zum Staub der Füße der Sants.

Anhaftung und Zweifel werden durch die Gnade der Sants beseitigt. Der Staub von den Füßen der Sants wird von allen Religionen gepriesen.

Gauri M4, 183-6

Der Wahre Name befriedigt das Gemüt; der Staub von den Füßen der Sants gibt das Verdienst von Bädern an allen achtundsechzig heiligen Orten.

Asa M5, 377-3

Mein Wunsch wurde erfüllt, als ich den Meister sah. Indem ich den Staub Seiner Füße auf meine Stirn rieb, wurde der Vorteil des Badens an den achtundsechzig heiligen Orten erlangt.

Erst nachdem er den Staub von den Füßen der Sants erhalten hat, ist ein Mensch wirklich lebendig.

Der Herr ist barmherzig und allgegenwärtig; Nanak hat das Leben gefunden, denn er hat den Staub von den Füßen der Sants erhalten.

Dhanasri M5, 676-19

Nur wenn der Herr es wünscht, erhält ein Mensch den Staub der Füße der Sants. Er kann nur durch Seine Gnade erlangt werden.

O Herr, gib Nanak den Staub der Füße der Sants; o Gütiger Herr, ich kenne keinen anderen, der ihn geben kann.

Bihagara M4, 556-18

Nicht jeder bekommt den Staub von den Füßen der geliebten Menschen des Herrn.

O Nanak, der Staub von den Füßen Derer, Die dem Herrn lieb sind, ist ein seltener Segen.

Bhairon M5, 1143-8

Nur ein begünstigter Mensch erhält den Staub der Füße der Sants; o Nanak, nur durch die Begegnung mit dem Guru wird man auf den Herrn eingestimmt.

Gauri M5, 193-19

Man kann den Staub oder die Strahlen der astralen Form der Sants im Inneren erhalten. Die hellen Strahlen, die von den Füßen der astralen Form der Sants ausgehen, werden als der Staub Ihrer Füße bezeichnet.

Ich nahm den Nektar des Namens zu mir; ich rieb den Staub der Füße der Sants auf meine Stirn.

Sorath M4, 652-19

Tulsi Das Ji sagt auch, dass die Nägel der Füße des Meisters heller als Diamanten sind.

Die Nägel der Füße des Meisters leuchten wie Diamanten; wenn man sich an sie erinnert, erlangt man Göttliche Einsicht.

Ramacharitmanas

Tulsi Sahib Ji sagt, wenn du den Staub der Füße der Sants sehen willst, solltest du den Spiegel des Gemüts und des Körpers reinigen und die Seele ständig in der Mitte hinter den Augen halten. Wenn du auf diese Weise kontemplierst, wirst du das Innere Geheimnis erkennen und das Licht des Staubes der Füße der Sants sehen.

Halte deine Seele jeden Augenblick hinter den Augen; reinige den Spiegel des Gemüts und des Körpers und verschönere die Seele; wenn du voll konzentriert bist, wirst du das Geheimnis erkennen. O Tulsi, dann wirst du das Licht des Staubes von den Füßen der Sants sehen.

Was ist dieser Staub? Die Gurus beschreiben ihn als Nektar oder das kostbare Naam des Herrn.

Nanak sagt, dass der Staub von den Füßen der Sants das kostbare Naam ist.

Dhanasri M5, 691-14

Der Staub von den Füßen der Sants ist in jedem ‚Herzen‛ und erhält alles. Dies ist der Nektar oder das Wort des Herrn.

Er ist in allen Herzen und erhält sie, dieser Staub von den Füßen der Sants, o Nanak.

Dhanasri M5, 677-6

Man sollte den Nektar des Naam besingen und im Staub der Füße der Sants baden.

Sorath M5, 623-13

Der Staub von den Füßen des Herrn wird auf die Stirn aufgetragen. Dieser kostbare Staub ist jenseits der Reichweite von Göttern, Göttinnen und Menschen.

Meine Stirn ist mit dem Staub von den Füßen des Herrn bedeckt; er ist jenseits der Reichweite von Göttern und Menschen.

Namdev, Dhanasri 694-2

Wenn man den Staub von den Füßen eines Heiligen Mannes bekommen kann, erhält man den Verdienst, Millionen von heiligen Orten besucht und unzählige Fasten und Disziplinen absolviert zu haben.

Wenn man den Staub von den Füßen eines Sants bekommt, erlangt man alle Vorteile von Pilgerreisen, Fasten und Disziplin.

Sri Rag M5, 48-7

Durch die Aufnahme des Staubs von den Füßen der Sants werden alle Unglücke, Schwierigkeiten, Betrübnis und Trennungsschmerzen beseitigt. Egoismus, Lust und andere Sünden werden zerstört. All der Schmutz wird aus dem Gemüt entfernt und es wird rein. Andere Wünsche und Sehnsüchte werden erfüllt. Man wird frei vom Rad von Geburt und Tod und wird glücklich. Die Angst vor dem Tod vergeht und die Illusion verschwindet. Millionen von Lebewesen werden erlöst und erhalten Befreiung. Der Herr ist überall zu sehen. Der Ergebene wird sowohl im Diesseits als auch im Jenseits und am Hof des Herrn geehrt. Er erfreut sich natürlichen und Wahren Glücks und Wahren Reichtums.

Bhai Gurdas Ji hat die Vorteile des Staubs von den Füßen der Sants sehr schön beschrieben.

Er sagt:

Man bekommt den süßen Nektar von den Lotosfüßen und das Gemüt wird mit süßem Glück erfüllt. Die Lotosfüße sind süß duftend und sehr zart. Sie sind der Wohnsitz des immerwährenden Friedens. Von ihnen erhält man die unergründliche Spirituelle Entzückung. Die Unendliche Musik geht von ihnen aus. Sie sind die Spender von Höchstem Licht und Reichtum. Alles andere Wissen, Meditieren und Erinnern ist vergessen.

Kabit, Sawayye 271

Durch das Auftragen des Staubes von den Füßen des Meisters auf das unreine Gemüt wird es rein, wie ein Spiegel, und ist fest mit den Worten des Meisters verbunden. Der Meister gibt das Kollyrium des Wissens; Er reißt die Festung der Täuschung nieder. Der Makellose Eine durchdringt alle Länder und Meere. Der Staub beseitigt alle Ängste und Zweifel und führt einen über Handlung und Zeit hinaus. Er bricht die Macht der fünf Sinne, sein Dienst ist der Dienst am Höchsten Makellosen Einen. Er macht einen frei von Illusion und frei von Leiden.

Kabit, Sawayye 295

Durch das Auftragen des Staubes der Lotosfüße auf die Stirn werden alle Zweifel, Illusionen und Ängste vor dem Schicksal beseitigt. Der Nektar der Lotosfüße reinigt das unreine Gemüt und beseitigt die Zweifel. Die Lotosfüße sind die natürliche Heimat des Glücks; das Gemüt wird beruhigt und erhält einen festen Halt; der Lobpreis der Lotosfüße des Meisters ist unergründlich und unbegreiflich. Er führt zur Erlangung aller Schätze und aller Tugenden.

Kabit, Sawayye 337

Durch das Auftragen des Staubes der Lotosfüße auf den Körper wird dieser von unreinen Stoffen gereinigt und wird zum Wohnsitz Gottes. Indem man den Nektar der Lotosfüße trinkt, wird man von den drei Modi (Gunas) befreit und erkennt sich selbst. Durch das Licht der Lotosfüße, das im Herzen thront, kennt man alle drei Welten und Zeitalter. Der Nektar der Lotosfüße ist duftend und wohltuend. Es gibt nichts, was ihm gleichkommt. Er ist die einzig Wahre Stütze.

Kabit, Sawayye 338

Neben dem Staub der Lotosfüße der Sants wird in den Schriften auch der Staub der Füße der Ergebenen erwähnt.

O Nanak, bitte um den Staub von den Füßen des Ergebenen, der selbst das Naam wiederholt und andere dazu bringt, es zu tun.

Gauri Var M4, 306-2

Bhai Gurdas Ji sagt:

Ich lege den Staub des Ergebenen auf meine Stirn; alles andere ist nur der Staub des Weges. Dieser Staub ist der wunscherfüllende Baum unter Millionen von Bäumen. Er ist wie der Göttliche Nektar, der Leitstern oder die wunscherfüllende Kuh. Götter, Menschen, Yogis und Weise in allen drei Welten und drei Zeitaltern haben die Veden studiert und über ihre Bedeutung nachgedacht; Millionen von Versammlungen von Millionen von Schülern verneigen sich vor den Ergebenen des Meisters und erlangen Glück.

Kabit, Sawayye 193

Die Gurus beten immer wieder, dass Sie den Staub der Lotosfüße erhalten mögen, und jeder aufrichtig Suchende hält nach ihm Ausschau.

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Fußnote:

1) Augenwasser oder Augensalbe.

2) Ein bedeutender Fluss in Indien; er ist heute unter dem Namen Narmada bekannt.

3) Ein kleiner Berg in Indien, der in den Puranas und im Mahabharata mehrfach erwähnt wird. Heute ist er unter dem Namen Mandar Parvat bekannt.