Vorwort

Die nachfolgende Fassung des Jap Ji oder die Botschaft Guru Nanaks wird in die Welt gesandt, um die hungrigen Seelen zu speisen und ihren Durst nach Wahrer Erkenntnis zu stillen.

Der Original Punjabi-Text des Jap Ji ist ausgezeichnet geschrieben und es ist unmöglich, ihn ohne jede Einbuße zu übertragen. Es wurde jedoch alle Mühe darauf verwandt, diesen Text der Öffentlichkeit in wortgetreuer Übersetzung zu übergeben. Wo Gefahr bestand, dass dem Leser durch eine solche Übertragung der eigentliche Sinn entgeht, wurde zu freier Wiedergabe Zuflucht genommen.

Das Jap Ji befasst sich mehr mit dem praktischen Aspekt der Spiritualität als mit bloßer Theorie. Es ist auch nicht nur ein literarisches  Werk. Frühere Übertragungen neigten dazu, diese Tatsache zu übersehen und verfehlten dadurch oft, den Wahren Sinn zu vermitteln, der im Original zum Ausdruck kommt. In der vorliegenden Fassung wurde mehr darauf geachtet, sich auf die Botschaft des Jap Ji zu konzentrieren, als der literarischen Aufmachung den Vorrang zu geben. Das Studium dieses Buches wird allen Menschen helfen, ungeachtet der Religion, zu der sich einer bekennt.

Wahres religiöses Denken ist im Herzen aller Wesen verwurzelt. Es wohnt allen inne und erscheint in der Form des Suchens nach Ewigem Frieden und Höchster Freude. Wenn dieses Erwachen einmal im Innern des Menschen beginnt, wendet er sich auf die eine oder andere Weise den religiösen Studien zu und fängt an, die Heiligen Schriften eifrig und leidenschaftlich zu erforschen. Dies sind die notwendigen Anfangsgründe zur Gottverwirklichung. Wenn einer jedoch nicht über diese Stufe hinausgeht, sondern glaubt, sie würde bereits das ein und alles der Religion sein, kann er niemals die Bereiche höheren Bewusstseins erlangen. Diese Studien sind erst die Grundstufen; er muss einen Schritt weitergehen, um die Spirituelle Unrast, die sein Herz ergriffen hat, einzudämmen.

Der Mensch muss sich der subjektiven Seite der Dinge zuwenden, um sich zuletzt mit Shabd-Bani zu verbinden. Diese Ewige Göttliche Musik ist der Urgrund der ganzen Schöpfung und durchdringt sie. Christus spricht in diesem Zusammenhang vom Wort; die mohammedanischen Heiligen von Kalma; Zoroaster von Sraosha; die Hindu-Schriften von Sruti, Udgit, Nad oder Akash-Bani. Die Wissenschaft vom Wort wurde von nahezu allen Heiligen gelehrt und ausgeübt. Sie ist die schnellste, leichteste und natürlichste aller Wissenschaften, die dem Zweck dienen, völliges Einssein mit dem Herrn zu erlangen. Das Studium dieses Buches wird der Seele, die danach strebt, dem Inneren Reich Spirituellen Lebens einen Schritt näherzukommen, Nahrung geben.

Diese Lehren sind für die ganze Menschheit; es geht hier nicht um ein Sektierertum. Der Meister ist für das ganze Menschengeschlecht und für alle Zeiten da. Lasst uns hoffen, dass uns dieser Versuch der Übertragung eine tiefere Einsicht in die Probleme des Selbst und Gottes geben wird.

Die Lehren der Großen Meister, Die in der Vergangenheit gekommen waren, und spätere Autoren wie Tennyson, Huxley und andere, auf die in der Einführung hingewiesen ist, werden an dieser Stelle liebevoll anerkannt.

Mein Dank geht an Sri Bhadra Sena und andere, die großen Anteil daran nahmen, das Manuskript durchzugehen, und die viele Stunden für dieses Liebeswerk aufgewendet haben.

Kirpal Singh