Hukam oder der Wille selbst ist etwas, das man nicht mit Worten schildern kann. Er spricht jeder Beschreibung Hohn. Den Göttlichen Willen kann man nur verstehen, wenn er der Seele direkt enthüllt wird. In der Absicht, diesen Gedanken verständlich zu machen, erklärt der Meister das mannigfaltige Wirken, das durch Seinen Willen gelenkt wird. Er weist auf den Prüfstein hin, mittels welchem man jene erkennen kann, die mit Seinem Willen eins geworden sind. Das Erkennen des Göttlichen Willens bedeutet die Vernichtung des Ego.

Strophe II

Alle Dinge sind Offenbarungen Seines Willens, doch Seinen Willen kann man nicht beschreiben. Durch Seinen Willen wird Materie zum Leben erweckt; durch Seinen Willen wird Größe erlangt; durch Seinen Willen werden diese hoch und jene niedrig geboren; durch Seinen Willen ist des Menschen Freud und Leid bestimmt1; durch Seinen Willen erlangt der Fromme Erlösung; und durch Seinen Willen unterliegen die Gottlosen fortwährender Seelenwanderung. Alles besteht durch Seinen Willen, und nichts ist außerhalb davon. Wer mit Seinem Willen in Einklang ist, o Nanak, ist gänzlich vom Ego befreit.

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Erläuterung: 1) Dies bezieht sich auf das karmische Gesetz von Ursache und Wirkung. Unsere Freuden und Leiden sind alle vorherbestimmt, da sie die Folge unserer früheren Handlungen sind. ‘Wie man sät, so erntet man’, ist eine allgemeine Redewendung. Guru Nanak sagt: „Die dahingleitende Feder Seines Willens bewegt sich entsprechend unseren Taten.“