Die Verbindung mit dem Heiligen Naam – dem Göttlichen Wort – zusammen mit der Meditation über Seine Herrlichkeit ist das Sesam-öffne-Dich für die Verwirklichung des Einen Wesens. Das Wort ist die Substanz und die Kraft, durch welche alles Leben geschaffen ist. Die Heilige Verbindung mit ihren zauberhaften Melodien ist ein Geschenk, das nur durch einen Lebenden Meister erlangt werden kann.

In Seiner Gemeinschaft führt man ein Leben Heiliger Inspiration und Liebe zu Gott, und das Innere Auge wird geöffnet, um Gottes Gegenwart in allen Dingen zu sehen. Guru Nanak hat in Seinem Prolog bereits darauf hingewiesen und fährt nun fort, die Größe und Bedeutung einer solchen Seele zu beschreiben. Ein Wahrer Meister ist nicht nur ein menschliches Wesen, sondern eines, Das Eins geworden ist mit Gott und Das die Kräfte aller Götter und Göttinnen in Sich birgt. Er ist wahrhaftig das Wort, das Fleisch und Blut geworden ist. Die einzige Lektion, die ein solcher Meister dem Schüler gibt, ist, immer über Gott, den Schöpfer von allem, zu meditieren und Ihn niemals zu vergessen.

Strophe V

Er kann nicht erzeugt und nicht geschaffen werden; der Formlose Eine ist grenzenlos vollendet in Sich selbst. Jene, die Ihn anbeten, werden geehrt. Nanak rühmt immer das Schatzhaus aller Tugenden. Lasst uns Ihm singen und mit dem Wort Verbindung halten, voll liebender Hingabe im Herzen; denn dann werden alle Sorgen enden, und wir werden freudvoll heimwärts geleitet. Der Meister1 ist die Ewige Musik oder das Personifizierte Wort; Er ist die Veden und alle Schriften2, Er ist vom Göttlichen durchsättigt. Er ist Shiva3, Er ist Vishnu3 und Er ist Brahma3 und ihre Gefährtinnen Parvati4, Lakshmi4 und Saraswati4 dazu. Die Größe des Meisters kann, selbst wenn man sie kennt, nicht mit irdischer Beredsamkeit geschildert werden. Mein Meister lehrte mich das eine: Er ist der Herr von allem, Ihn kann ich niemals vergessen.

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Erläuterung: 1) Das im Original gebrauchte Wort heißt „Gurumukh“, was zugleich „das Sprachrohr Gottes“ bedeutet und „der Meister“, Der Seine Schüler auf Gottes Pfad führt. 2) Der Meister besitzt das „Wissen der Gottheit“, auf dem alle Schriften fußen. 3) Der Meister zeigt alle Attribute der Gottheiten, welche die Hindu-Trinität darstellen: Brahma, Vishnu und Shiva, die Symbole des Prinzips der Schöpfung, Erhaltung und Zerstörung. Wie Brahma, der die Veden deutet: vermittelt Er Göttliches Wissen und gibt dadurch Seinen Schülern eine neue Geburt, die Geburt aus dem Geist. Wie Vishnu: bewahrt und beschützt Er sie vor allem Schaden. Und wie Shiva: zerstört Er alle üblen Neigungen in ihnen. 4) Gleicherweise sind die Göttinnen Parvati, Lakshmi und Saraswati Symbole der Hingabe, des Reichtums und der Gelehrsamkeit. Er ist das Urbild all dieser Tugenden.