Durch gewisse Yoga-Übungen kann man sein Leben verlängern und übermenschliche und übernatürliche Kräfte erlangen. Aber, sagt Guru Nanak, sie bringen nicht notwendigerweise die Gunst Gottes ein, ohne die alles nichtig ist. Tatsächlich erklärt Guru Nanak in einer späteren Strophe 29, dass solche übernatürlichen Kräfte meist Hindernisse auf dem Weg zur völligen Gottverwirklichung sind.

Strophe VII

Wenn einer sein Leben über vier Zeitalter1 ausdehnen, nein, es sogar auf das zehnfache verlängern könnte, wenn einer durch alle neun Schöpfungsebenen hindurch bekannt wäre und jedermann dort ihm mit Achtung begegnete, wenn jede Kreatur ihn bis in den Himmel rühmte – das alles und noch mehr ist ohne Wert, wenn Gottes Auge nicht wohlgefällig auf ihm ruht; ohne Seine Gunst wird er als der geringste Wurm unter den Würmern betrachtet, und die Sünder werden ihn der Sünden beschuldigen. O Nanak, Er verleiht jenen Tugenden, die keine haben, und vermehrt sie bei den Tugendhaften. Aber es gibt nichts, das man Ihm verleihen könnte.

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Erläuterung: 1) Hier bezieht Sich Nanak auf die alte Hindu-Lehre von den vier Yugas oder Zeitzyklen, die der westlichen Anschauung vom Goldenen, Silbernen, Kupfernen und Eisernen Zeitalter gleichkommt. Nanak gebraucht häufig diese Begriffe und Lehren der alten Hindu-Überlieferung, aber Er bezieht Sich auf sie nicht im Geiste wissenschaftlicher Wahrheit, sondern vielfach als Göttlicher Dichter, der Andeutung und Mythologie gebraucht, um Seine Sache durchzuführen.