Hier verweist Guru Nanak auf die Einzigartigkeit der Attribute Gottes. Nicht nur Er ist einzigartig und unvergleichlich, sondern auch Seine Regenten – die Meisterseelen –, Die das unschätzbare Gut Seines Heiligen Wortes weitergeben. Viele haben zu Seinem Ruhme gesungen, und noch Unzählige werden kommen, die das Gleiche tun. Dennoch war der Allmächtige immer unbeschreiblich, ist es jetzt und wird es immer bleiben.

Strophe XXVI

Unvergleichlich1 sind Seine Attribute und unschätzbar Seine Werke. Unvergleichlich sind Seine Händler und unschätzbar Seine Güter und Seine Vorräte. Unvergleichlich sind die Kunden, welche kommen, und unschätzbar die Waren, die sie kaufen. Unvergleichlich ist Seine Liebe, und unvergleichlich jene, die in ihr aufgehen. Unvergleichlich ist Sein Gesetz, und unvergleichlich Sein Gericht. Unvergleichlich sind die Waagschalen Seiner Gerechtigkeit, und unvergleichlich das angelegte Maß. Unvergleichlich ist Sein Großmut, unvergleichlich Seine Gunst. Unvergleichlich Seine Barmherzigkeit, und unvergleichlich Seine Gebote. Wie unvergleichlich! Wie unschätzbar! Wer vermag Ihn zu beschreiben? Seine Ergebenen, die zu Seinem Ruhme sangen, verfielen in Schweigen, und so auch die Veden, die Puranas und die Gelehrten. Die Brahmas und Indras singen von Ihm, und die Gopis2 und Govind3 tun das gleiche. Shiva und die heiligen Siddhas4 rühmen Ihn. Die Sterblichen wie die Unsterblichen, alle singen zu Seinem Ruhm. Unzählige sprechen von Ihm und Unzählige machen den Versuch. Unzählige mehr sind dahingeschieden, indes sie von Ihm sangen. Doch Er ist und bleibt unbeschreiblich. Der Mensch kann Ihn nur erblicken, wenn Er Sich Ihm enthüllt. O Nanak! Erkenne Ihn als den einzig Wahren. Und jene, die Ihn zu begreifen vorgeben, sind sicher die Dümmsten unter den Menschen.

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Erläuterung: 1) Das Wort, das an dieser Textstelle im Original gebraucht wird, ist Amul, Es ist schwierig, es exakt mit nur einem Wort in einer anderen Sprache wiederzugeben. Wörtlich bedeutet es „unschätzbar“, wird aber häufig als „unvergleichlich“ gebraucht. Dem gemäß fand in der Übertragung beides Verwendung. 2) Gopis oder Hirtenmädchen – die mythischen Bewunderer von Lord Krishna oder Govind – von denen gesagt wird, dass sie unermüdlich darin waren, Seinen Ruhm zu besingen. 3) Shiva: eine bedeutende Hindu-Gottheit. 4) Siddhas: Entwickelte Seelen, d.h. Weise und Seher.