Nachdem Guru Nanak von den Mitteln zur Erlösung gesprochen hat, wendet Er Seine Aufmerksamkeit nun dem Wirken von Gottes Schöpfung zu. Das Universum bewegt sich nach drei Prinzipien, welche die Schöpfung, die Erhaltung und die Auflösung betreffen. Alle diese Prinzipien wirken nach Seinem Willen und sind lediglich Seine Mittler. Aber obgleich Gott über diesen Mittlern wacht, können sie Ihn, den Subjektiven und Formlosen sonderbarerweise nicht erkennen, da sie ein Teil der objektiven Schöpfung sind.

Strophe XXX

Die Große Mutter1 empfing und brachte drei Regenten hervor: als ersten den Schöpfer, als zweiten den Erhalter und als letzten den Zerstörer. Was Er will, vollbringen sie. Sie wirken unter Seinem Willen. Doch groß ist das Wunder, denn obgleich Er über ihnen wacht, erblicken sie Ihn nicht. Heil, Heil Ihm allein, dem Ersten, Reinen, Ewigen, Unsterblichen und Unveränderlichen in allen Zeitaltern.

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Erläuterung: 1) Maee: Dieses Wort im Original kann sowohl Mutter als auch Maya, die täuschende Materie, bedeuten. Nanak bezieht Sich auf beide und betrachtet hier Maya als Mutter, die drei Söhne geboren hat, welche die drei Prinzipien symbolisieren, die ihren Bereich aufrechterhalten. Es sind die drei Gottheiten, welche die Trinität darstellen: Brahma, Vishnu und Shiva, bzw. Schöpfer, Erhalter und Zerstörer. Aber sie alle wirken nur unter Seinem Willen und haben nichts unabhängig zu befehlen. Deswegen empfiehlt Nanak die Verehrung des Höchsten allein und nicht die der Götter und Göttinnen einer niedrigeren Ordnung.