Bevor Nanak nun endet, lässt Er uns die Eigenschaften wissen, die für einen Ergebenen erforderlich sind, damit er auf dem Spirituellen Pfad Erfolg haben kann. Es sind sechs an der Zahl.

Die erste von ihnen ist Reinheit in Gedanken, Worten und Taten. Sie ist das erste Erfordernis, damit das höhere Leben aufdämmern kann und die Grundlage, auf welche der Spirituelle Oberbau zu errichten ist. 

Auch Christus sagte: 

Selig sind, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen.

Reinheit ist wahrhaftig der Schlüssel, der das Tor der Meditation aufschließt und zur Wohnstatt des Herrn führt.

Als Zweites muss man Geduld entwickeln, was einen befähigt, alles, was sich auch ereignen mag, heiter zu ertragen.

Zum Dritten muss man seine Gedanken unter Kontrolle halten und von allen Wünschen ablassen, um Gleichgewicht des Gemüts zu sichern,

Viertens muss man die stetig tägliche Praxis des Wortes und die Verbindung mit Ihm in vollem Glauben an den Meister üben.

Fünftens sollte man in demütiger Ehrfurcht vor Seiner Gegenwart leben und sich in unermüdlicher Anstrengung anspornen, um endgültig die Vereinigung mit Ihm zu erlangen.

Vor allem anderen muss man Ihn lieben mit einer Stärke, die alle Unreinheiten verbrennt und den Weg zu Seiner Tür hin erleuchtet.

Strophe XXXVIII

Mache die Reinheit1 zu deinem Schmelzofen und Geduld zu deiner Schmiede; mache des Meisters Wort zu deinem Amboss und Wahres Wissen zu deinem Hammer. Mache Ehrfurcht vor Gott zu deinem Blasebalg und entzünde damit das Feuer der Härte; und im Schmelztiegel der Liebe schmelze den Göttlichen Nektar. Nur in einer solchen Prägung kann der Mensch Eins werden mit dem Wort. Doch diejenigen allein, die in Seiner Gunst stehen, können diesen Pfad beschreiten. O Nanak, auf wen Er voller Gnade schaut, den erfüllt Er mit Ewigem Frieden.

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Erläuterung: 1) Die Reinheit bezieht sich hier nicht allein auf die physische Sauberkeit, sondern noch mehr auf die geistige mit makellosen Gedanken, Worten und Taten.