IV / (ii)

Hinduismus

Nach den theologischen Schriften der Hindus ist die ganze Schöpfung durch Nad entstanden. Sie nennen Es auch Akash Bani, eine Stimme, die vom Himmel herunterkommt; auch in den Veden, den ältesten Schriften der Welt, finden wir Hinweise darauf. In den Upanishaden lesen wir ebenfalls darüber, wie zum Beispiel in der Nad-Bind Upanishad, die sich damit in sehr anschaulicher Weise befasst. Die Hatha Yoga Pradipika, Schrifttum über Hatha Yoga, spricht ebenfalls über dieses Tonprinzip.

Er hat den Beistand des Wortes genommen, das heißt den wohlklingenden Ton.

Chandogya Upanishad

Möge der Yogi im Sidh Asan sitzen und während er Vaisnavi mudra übt, soll er den Ton durch sein rechtes Ohr hören.

Nad-Bind Upanishad

Durch die Verbindung mit dem Wort wird er taub für die äußeren Töne, und er wird Turiya Pad oder einen Zustand des Gleichgewichts innerhalb von vierzehn Tagen erlangen.

Nad-Bind Upanishad

Zuerst gleichen die brausenden Töne jenen der Meereswogen, dem Fallen des Regens, dem Rauschen des Baches, und dann wird Behri gehört, untermischt mit den Klängen der Glocke und der Muschel usw.

Nad-Bind Upanishad

Madame Blavatsky, die Begründerin der Theosophischen Gesellschaft, hat in ihrem Buch ‘Die Stimme der Stille‘ erklärt, dass verschiedene Töne gehört werden, wenn die Verbindung aufrechterhalten wird:

Die erste ist gleich der süßen Stimme der Nachtigall, die ihrem Gefährten ein Abschiedslied singt. Die zweite naht wie der Klang einer Silberzimbel1 der Dhyanis, die die funkelnden Sterne erweckt. Dem folgen die Klagelieder des Meeresgeistes, der in einer Muschel gefangen ist. Und dann erklingen die Weisen der Veena. Die fünfte ertönt im Ohr gleich dem Ton einer Bambusflöte. Diese wandelt sich alsbald in Trompetengeschmetter; es zittert wie das dumpfe Rollen einer Gewitterwolke. Der siebente schluckt alle anderen Töne; Sie ersterben, und dann wird nichts mehr gehört.

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Erläuterung: 1) Antikes Schlaginstrument / Glockenspiel.