Welches Gebet erhört wird

Das Gebet eines Ergebenen ist nie vergeblich. Eines Menschen Gebet ist nie verschwendet.

Belawal M5, 8l9-11

Was immer der Ergebene vom Herrn erbittet, wird gewährt. Was auch immer der Ergebene vom Herrn wünscht, wird sofort gewährt.

Asa M5, 403-16

Was immer Du vom Herrn erbittest, gibt Er; o Nanak, was immer ein Ergebener sagt, wird wahr.

Dhanasri M5, 681-19

Guru Sahib sagt, dass der Herr, der Vater, verfügt hat, dass, worum auch immer ein Kind bittet, gewährt werden soll.

Der Vater hat bestimmt, dass, worum auch immer ein Kind bittet, ihm gegeben werden soll.

Malar M5, 1266

In der Sure Momin1 des heiligen Koran heißt es: ,Flehet zu mir, und eure Bitte wird erfüllt werden.ʽ Wiederum heißt es in der Sure Baker2: ,O Prophet: Wann immer eines meiner Geschöpfe dich nach Mir fragt, sage ihm, dass Ich bei ihm bin; wenn es weint, höre Ich es, und seine Bitte wird erfüllt werden.ʽ

Es heißt in der Bibel:

Was immer ihr begehrt, wenn ihr betet, glaubet, dass ihr es empfangt, und ihr werdet es bekommen.

Markus 11,24

Es wird wiederum erklärt:

Bittet, und es wird euch gegeben werden; suchet, und ihr werdet finden; klopfet an, und es wird euch aufgetan werden; denn jeder, der bittet, empfängt; und der, welcher sucht, der findet; und dem, der anklopft, wird aufgetan werden.

Matthäus 7:7,8

Es zeigt sich jedoch, dass Menschen um Tausende von Dingen bitten und nicht alle ihre Gebete erhört werden. Was ist dann die Bedeutung der obigen Worte? Lasst uns sehen, welche Art von Gebet erhört wird und warum nicht jedes Gebet erfüllt werden kann.

Das Gebet, das Sünder erlösen und körperliche, geistige und Spirituelle Krankheiten heilen kann, muss im vollen Glauben an den Herrn und in der Überzeugung, dass Er allmächtig ist, gesprochen werden. Unsere Gefühle, die nicht zum Ausdruck gekommen sind, sind vor Ihm nicht verborgen. Er ist sich jedes Gefühls und jedes Gedankens bewusst. Er kennt die Leiden sowohl der Guten als auch der Bösen.

Er weiß, was im Herzen ist; Er kennt die Leiden sowohl der Guten als auch der Bösen.

Pat Chaupai 10

Das Aufkommen eines starken Wunsches ist in Wirklichkeit das, woraus ein Gebet entspringt. Wenn wir unsere Wünsche oder Taten dem Herrn überantworten sollten, bevor wir sie zum Ausdruck bringen, dann stünde dem Erfolg nichts im Wege.

Das Gebet ist recht, das voller Sehnsucht und Schmerzen ist. Es sollte mit Geduld und vollem Vertrauen und mit einem liebenden Herzen, in aller Demut und Unterwerfung, erfolgen.

O Gemüt! stehe in Ehrfurcht vor dem Herrn. Ganz gleich, wie niedrig, selbst der Niedrigsten der Niedrigen, Er ruft ihn zu Sich.

Devgandhari M5, 529-8

Gebete sollten nach den Anweisungen des Meisters und um sein Leben zu reformieren, gesprochen werden. Wenn man auf diese Weise betet, drückt man seine Dankbarkeit für erhaltene Gunstbezeugungen aus. Dankbarkeit kann nicht durch bloße Worte ausgedrückt werden, die in keiner Beziehung zu unserem Verhalten stehen. Da der Meister das Shabd ist und das Shabd Seine Form ist, ist Er im Shabd. Wer das Shabd zu einem Teil seines Lebens macht, wird für den Meister lieb und annehmbar. Er sagt: ,Wenn ihr mich liebt, tut, was ich sage.ʽ

Die Worte des Meisters sind Worte der Glückseligkeit; sie sind der Nektar selbst.

Kanara M4, 1311

Christus sprach: ,Wenn ihr mich liebt, (so) haltet meine Gebote.ʽ Damit das Gebet annehmbar sein möge, ist es notwendig, daß der Schüler dem Meister ergeben sein sollte, und Seine Worte sollten im Herzen wohnen. Dann kann er um alles bitten, und es wird ihm gegeben werden. Fühle dich glücklich in der Erinnerung an den Herrn, und Er wird deine Wünsche erfüllen.

Christus sagt:

Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, (so) werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren.

Johannes 15,7

Erfreue dich selbst auch an dem Herrn, und Er wird dir geben, was dein Herz begehrt.

Psalm 37,4

Wenn du dich nach Vergebung deiner Sünden sehnst, solltest du zuerst anderen vergeben und dann beten.

Christus sagt:

(Und) wenn ihr steht und betet, so vergebt, wenn ihr etwas gegen jemanden habt, damit auch euer Vater im Himmel euch vergebe eure Übertretungen.

Markus 11,25

Die Situation ist also so, dass, wenn wir eine schlechte Tat begehen und den Herrn um Vergebung bitten, Er uns dann vergibt; aber gleichzeitig warnt Er uns: ,Hüte dich, gehe hin und tue es nicht wieder.ʽ Als Christus einer Frau, die Ehebruch begangen hatte, vergab, sagte Er: ,Gehe hin und sündige nicht mehr.ʽ

Ein Richter kann ein Strafmaß herabsetzen, aber das bedeutet nicht, dass der Verbrecher ein besserer Mensch wird. Er kann durchaus die gleichen bösen Taten wieder begehen. Aber nach dem Spirituellen Gesetz, durch das der Meister die Sünde vergibt, teilt Er dem Sünder auch mit, dass er nicht mehr sündigen soll, damit er sich von der Sünde abwendet und in höhere Regionen eintreten kann. Was kann es einem Menschen Gutes bringen, zu weinen, wenn er weiter Gift nimmt? Es ist sehr notwendig für ihn, (damit) aufzuhören, Gift zu nehmen. Wie kann ein Gebet irgendwie hilfreich sein, wenn es keine aufrichtige Abneigung gegen sündige Taten gibt?

Das unaufhörliche Bemühen, unser Leben rein und wahrhaftig zu gestalten, ist Wahres Gebet. Das zieht die Barmherzigkeit des Herrn auf uns, und Seine Gnade und unbegrenzten Segnungen werden dann die aufrichtigen und reinen Wünsche unseres Herzens erfüllen. Wenn wir den Herrn oder Meister nur darum bitten, dass wir Ihn lieben dürfen, fangen wir nicht wirklich an, Ihn zu lieben. Aber wenn wir bewusst für ein wahrhaftiges und reines Leben beten und versuchen, unser Leben zu erheben, werden wir dann so geformt, wie Er es will, und beginnen Seine Gegenwart wahrzunehmen und Seine Liebe zu teilen.

Um effektiv beten zu können, ist es notwendig, dass wir unser Leben so führen, wie es der Meister wünscht, und dass wir im Gedenken an den Herrn Glück erfahren. Unsere Gebete sollten in Harmonie mit dem Willen des Herrn und des Meisters sein, und wir sollten uns in allem, was Er will, glücklich fühlen. Eine Besonderheit des menschlichen Lebens ist die Liebe, welche zu geben, aber nicht zu nehmen weiß. Jedoch man wird zu allen Kräften des Herrn berechtigt, indem man Ihn liebt. Er nutzt der Welt durch sie, aber er bleibt fern von allen. Wir müssen den Herrn lieben. Es ist Sein Wille, uns zu geben oder nicht zu geben. Unsere Pflicht ist es, in der Sphäre Seines Willens glücklich zu bleiben. Es wird daher für die Sants als Unglaube angesehen, zu beten.

Maulana Rumi sagt, dass die Heiligen Sich am Willen des Herrn erfreuen.

Sie betrachten es als Unglaube, zu beten: ,O Herr! nimm dieses Leiden von mir.ʽ

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Fußnote: 1) al-Mumin 2) al-Baqarah