Es ist äußerst schwierig, den Stolz aufzugeben

Die Welt betet die Frau und den Reichtum an. Ihre Macht nimmt zu. Die Reichen und die Armen sind gleichermaßen betroffen. Ihr Einfluss wirkt sich auf alle Bereiche des Lebens aus. Es ist äußerst schwierig, sie aufzugeben, aber dennoch stoßen wir auf Menschen, welche dies getan haben. Es ist jedoch weitaus schwieriger, Stolz und Selbstverherrlichung, Parteilichkeit und Neid aufzugeben. Diejenigen, welche dies vollbringen, sind sehr wenige. Es ist schwierig, Maya aufzugeben, aber es ist sinnlos, wenn der innere Stolz nicht aufgegeben wird.

Stolz hat viele große Asketen zu Fall gebracht und zerstörte sie. Wenn man seinen Stolz aufgibt und die Sichtweisen der Selbstverherrlichung in Brand setzt, dann vereinigt man sich mit dem Namen.

Kabir sagt:

Es ist leicht, das Gold oder die Liebe zur Frau aufzugeben. Es ist selten, Hochmut, Selbstverherrlichung oder Neid aufzugeben. Was, wenn man Maya aufgibt, während Stolz vorhanden ist! Stolz erniedrigte viele Asketen, er zehrte sie auf. Schwärze das Gesicht des Stolzes und verbrenne die Selbstverherrlichung. Gib Hochmut und Selbstverherrlichung auf und vereinige dich mit Naam.

Es gibt immer Leiden, wo Egoismus oder Stolz vorhanden sind. Wo es Zweifel gibt, gibt es Kummer. All dies sind chronische Krankheiten.

Kabir Sahib fragt, wie sie entfernt werden können.

Es gibt Leiden, wo Egoismus vorhanden ist. Es gibt Kummer, wo Zweifel vorhanden sind. O Kabir, wie können diese geheilt werden! Es sind chronische Krankheiten.

Kabir Sahib sagt weiter, dass durch das Wiederholen des Wahren Namens die Seele glücklich wird. Almosen zu geben oder Essen zu geben ist Wohltätigkeit. Um den Ozean der Welt zu überqueren, wirkt die Demut wie ein Boot. Es gibt nichts Schlimmeres als Stolz, um uns zu ertränken.

Nimm den Wahren Namen an und gib Almosen, Demut, um zu überqueren und Stolz, um zu ertrinken.

Guru Arjan lehrt uns, so zu beten: ,O Sants! Teilt mir das mit, was dazu führt, den Stolz zu entfernen, den Transzendenten Einen in allen Wesen zu sehen und zum Staub der Füße aller zu werden. Ich kann den Herrn in mir persönlich anwesend sehen und meine Zweifel können verschwinden.ʽ

Die Sants zeigen diesen Weg denen, welche den Egoismus aufgeben. Denjenigen, die den Transzendenten Einen in allen Elementen sehen und zum Staub aller werden; sie spüren die Gegenwart des Herrn in ihnen, und ihre Zweifel verschwinden.

O Sants, zeigt mir solch einen Weg, durch den mein Egoismus und Stolz beseitigt werden können. Ich sehe den Höchsten Herrgott in allen Wesen, und ich bin der Staub von allen. Ich sehe Gott immer bei mir, und die Mauer des Zweifels wurde zerschmettert.

Sorath M4, 616

Guru Amar Das sagt ebenfalls: ,O Gemüt, denke nicht, dass du irgendetwas weißt. Ein Gurumukh ist immer ohne Stolz.ʽ

O Gemüt, sei nicht stolz darauf, alles zu wissen, ein Gurumukh ist frei davon.

O Gemüt, sei nicht so stolz auf dich, als ob du alles wüsstest; der Gurmukh ist demütig und bescheiden.

Asa M3, 441

O Geschöpf, wenn du dir selbst Gutes wünschst, dann sei demütig und sanftmütig, während du Almosen gibst.

Wenn du dein Wohl wünschst, übe Nächstenliebe und sei sanftmütig.

Wenn du dich nach dem Guten sehnst, dann vollbringe gute Taten und fühle dich demütig.

Asa War M1, 465

Wenn man auf der Waage etwas wiegt, geht allein das, was schwerer ist, nach unten.

Wenn etwas auf die Waage gelegt und gewogen wird, ist die Seite, die nach unten geht, schwerer.

Asa War M1, 470

Sich selbst als demütig zu betrachten, ist zu seinem eigenen Wohl. Diese Demut führt zu Größe, gleichwie wie sich alle am zweiten Tag vor der Mondphase verneigen.

Es ist gut, klein zu sein. Kleinheit (Demut) erreicht alles. So wie es der Mond in der zweiten Nacht ist, vor dem sich alle verneigen.

Kabir Sahib

Ein demütiger Mensch kann alle anderen sehen, aber keiner bemerkt ihn. Wer ihn sehen kann, wird von einem Menschen zu einem Gott.

Der Demütige kann alle sehen, niemand betrachtet ihn. Derjenige, welcher den Demütigen anblickt, wird von einem Menschen zu einem Gott.

Kabir Sahib

Demut ist nicht Schwäche. Sie ist eine so mächtige Sache, dass alle Mächte der Welt sich vor ihr verneigen müssen. Der Mensch erobert sich selbst mit der Freiheit von Stolz. Niemand kann einen von Stolz freien Menschen besiegen; denn hinter seiner Demut wirkt die geheime Kraft des Herrn. Demut ist eine Zierde großer Menschen.

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Fußnote: