Gibt es einen Meister oder viele?

Das Wort ist der Meister des gesamten Universums und die Seele der Schüler, welche, nachdem sie in Ihm aufgegangen ist, nicht mehr von Ihm zu unterscheiden ist. In der Sphäre der Einheit und des Einsseins ist Er in der Form des Wortes der Guru des gesamten Universums, aber in der Sphäre der Vielheit ist es derjenige Mensch, in Welchem sich das Wort offenbart und welchem der Status eines Meisters gewährt wird, Der als Guru wirkt.

Kabir Sahib sagt: ,Ich kenne die Geheimnisse dieses Hauses und bin von Ihm bevollmächtigt worden.ʽ Die Geschichte, wie Guru Nanak, während (Er) im Flussbett des Veyin-Flusses – einem großen Regenwasserkanal – im Zustand tiefer Meditation (war), vom Höchsten Wesen bevollmächtigt wurde, als Guru zu wirken, ist allgemein bekannt.

Bhai Gurdas Ji sagt:

Baba Guru Nanak wurde mit dem Geschenk geboren; danach praktizierte Er es gewissenhaft.

Pauri 1, 24

Der Herr rief mich in Seine Gegenwart, ich pries Ihn und erhielt das Gewand (des Wahren Meisters), der Nektar des Namens wurde sodann meine Nahrung.

Majh M1, 150-17

Sowohl Kabir Sahib als auch Guru Nanak Sahib waren Große Meister.

Der Geschichte nach wurde Kabir Sahib 1398 n. Chr. an einem Vollmondtag in der Nähe von Benaras geboren und Sein Licht ging 1518 n. Chr. im Ewigen Licht auf.

Guru Nanak Sahib verkörperte Sich 1469 n. Chr. in Talwandi im Punjab und Sein Licht ging 1539 n. Chr. in Kartarpur im Ewigen Licht auf.

Das bedeutet, dass Kabir Sahib Sich 71 Jahre vor Guru Nanak Sahib manifestierte und dass Sie von 1469 n. Chr. bis 1518 n. Chr. Zeitgenossen waren. Beide lehrten den Wahren Spirituellen Weg des Surat Shabd Yoga.

In ähnlicher Weise waren Shamas-i-Tabrez und Maulana Rumi von 1207 n. Chr. bis 1247 n. Chr. Zeitgenossen in Persien.

Guru Angad Sahib und Dadu Sahib waren Zeitgenossen von 1504 n. Chr. bis 1552 n. Chr.

Zwei weitere große Heilige, Guru Arjan Sahib und Dharam Das, waren ebenfalls Zeitgenossen von 1561 n. Chr. bis 1606 n. Chr.

Es ist also ersichtlich, dass es mehrere Vollendete Meister zur selben Zeit geben kann.

Jedoch ein Mensch, welcher ein Gurumukh oder ein geliebter Schüler werden will, darf nur einen Guru haben, so wie eine keusche Frau nur einen Mann hat und nur an ihn denkt. Eine Frau, welche von mehreren Menschen besucht wird, ist eine Prostituierte.

Erkenne den Einen, sieh den Einen, preise den Einen; glaube an Einen, wähle Einen und suche den Einen.

Ein Schüler sollte nur einen Meister haben. Der Schüler sollte auch dann noch fortfahren, die Form des Meisters, Welcher ihn initiiert hat, zu betrachten, wenn der Letztere diese Welt verlässt, und er wird Erfolg haben.

Wenn der Meister einen Schüler initiiert, steht Er ihm zur Seite. Er wohnt in seinem Herzen. Er ist das Ideal. Der Schüler wird deshalb erfolgreich sein. Er wird Innere Erfahrungen sammeln. Es wird ihm an nichts fehlen. Ein Meister stirbt nie. Er ist unsterblich. Er ist ein Prinzip oder ein Ideal, das niemals stirbt. Er gibt lediglich Seinen Körper auf.

Ein Schüler kann in der Gesellschaft eines anderen heiligen Mannes dienen und leben. Er sollte jedoch die Innere Verbindung zu dem Guru aufrechterhalten, von Dem er die Initiation erhalten hat, und seine Aufmerksamkeit stets auf Seine Gestalt richten. Er ist in seinem Herzen gegenwärtig und wird sich um jeden Seiner Schüler kümmern.

Wenn jemand von einem Meister zum anderen wechselte, würde er nie etwas gewinnen.

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Fußnote: