Kapitel X

Historische Referenzen

Ohne einen Meister kann niemand Zugang zu den Spirituellen Regionen erhalten. Den Hindu-Schriften zufolge wurde Narada Rishi, als er nach Vishnu Puri, dem Wohnort von Lord Vishnu, ging, der Zutritt verweigert, weil er keinen Meister hatte. Daher musste er einen Meister annehmen.

Sukhdev, der Sohn von Veda Vyasa, besaß sogar schon im Leib seiner Mutter Spirituelles Wissen, aber als er Vishnu Puri besuchte, wurde er abgewiesen, weil er keinen Guru hatte. Er konnte die Spirituellen Regionen nicht besuchen und musste Raja Janaka als seinen Guru annehmen.

Es gibt kein Beispiel in der Geschichte, das von irgendeinem Menschen berichtet, der den Spirituellen Aufstieg ohne einen Guru geschafft hätte.

Sants, Welche schon zur Zeit Ihrer Geburt über Wissen verfügen, sind selten. Sie verstoßen jedoch nicht gegen die Tradition, und aus diesem Grund nehmen auch Sie einen Guru an.

Kabir Sahib zum Beispiel nahm Gosain Ramananda als Seinen Guru an. Es ist eine historische Tatsache, dass solche Sants, obwohl Sie von Geburt an über Wissen verfügten, in der Gesellschaft von Heiligen blieben und von ihnen Nutzen zogen. Guru Amar Das sagte, dass der Herr von Anfang an bestimmt hat, dass man Ihn nur mit Hilfe eines Gurus erkennen kann.

Es wurde vom Herrn von Anfang an so bestimmt; niemand kann Ihn erkennen ohne einen Meister.

Bihagara Var M5, 556-2

Da dies bei denjenigen der Fall ist, Welche als Heilige geboren wurden, folgt daraus, dass ein Guru für gewöhnliche Menschen umso notwendiger ist. Der Überlieferung nach nahmen sogar die Inkarnationen von Lord Vishnu – Lord Rama und Lord Krishna – die Rishis Vashishth bzw. Garga als ihre Gurus an. Diese Beispiele werden nur zu unserem Nutzen erwähnt. Rama und Krishna, die Herren der drei Welten, mussten dem Gesetz gehorchen; geringere Menschen können keine Ausnahme beanspruchen.

Dies unterstützend sagt Guru Nanak Sahib, dass niemand jemals ohne einen Guru Wissen erlangt hat. Man kann diese Wahrheit, so sagt Er, bei Brahma oder den großen Weisen Narada und Veda Vyasa nachprüfen.

O Bruder, niemand außer einem Meister kann das Geheimnis der Gottverwirklichung lüften. Du kannst Brahma, Narada oder Veda Vyasa danach fragen.

Sri Rag M1, 59-7

Tulsi Sahib sagt:

Niemand ist größer als Rama und Krishna; aber auch sie hatten einen Guru. Sie waren die Herren der drei Welten, aber sie waren vom Guru abhängig.

Wer auch immer auf dem Spirituellen Pfad vorankam, erreichte dies auf Veranlassung eines Mahatmas.

Ashtavakra vermittelte das Wissen an Raja Janaka. Gorakh Nath erhielt es von Bhartri Hari, Arjuna von Lord Krishna und Vivekananda von Ramakrishna.

Bei den Sikhs war es Guru Nanak, Welcher den zweiten Guru, Angad, inspirierte; Guru Angad inspirierte Guru Amar Das; Guru Amar Das inspirierte Ram Das; Guru Ram Das gab das Licht an Guru Arjan weiter, und so weiter, bis zum zehnten Guru, Guru Gobind Singh.

Maulana Rumi sagt, dass es Shamas-i-Tabrez war, Welcher Sein Leben veränderte.

Der Mann, der ich war, wurde erst zum Gottesmann von Rumi, nachdem ich der Sklave von Shamas-i-Tabrez geworden war.

Er sagt erneut:

O Meister, wirf Maulana Rumi einen freundlichen Blick zu. Ich sage ohne Scham oder Zurückhaltung, wie es Qalandars (von Gott berauschte Personen) tun, dass ich ein Sklave von Shamas-i-Tabrez bin.

Viele Mahatmas haben Ihre Gurus in Ihren Hymnen erwähnt, während andere dies nicht getan haben. Das Prinzip ist jedoch das gleiche. Der Guru ist ein Licht, welches ein anderes anzündet, und ein Leben, welches ein anderes hervorbringt.

Für uns, die wir in Maya eingehüllt sind, ist es sehr wichtig, die Initiation durch einen Wahren Guru zu erhalten.

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Fußnote: