Kapitel XII

Einheit von Guru, Guru Dev, Satguru
und Malik (dem Herrn)

In den Schriften wird gesagt, dass Akal Purush ohne Form ist. Er sieht ohne Augen, arbeitet ohne Hände, geht ohne Füße und hört ohne Ohren.

Er ist überall gegenwärtig, aber Er ist nicht sichtbar. Er ist jenseits der Reichweite von Intellekt oder Vorstellung, denn sie funktionieren innerhalb der menschlichen Beschränkungen. Wie soll man über Ihn meditieren und mit Ihm vertraut werden? Denn eigentlich kann man nur seine Mitmenschen lieben.

Vögel eines Gefieders rotten sich zusammen, Tauben mit Tauben und Falken mit Falken.

Vögel lieben Vögel, Tiere lieben Tiere, und der Mensch liebt den Menschen. Um das Gemüt zu beruhigen, müssen wir etwas vor Augen haben als ein Ziel. Um dieses Bedürfnis der Menschen zu erfüllen, kamen Rama, Krishna und andere auf diese Welt als Inkarnationen Kals, in der Form von Menschen, und Sants kommen als Verkörperungen des Sat Purush, auch als Menschen.

In einer inspirierten Zeile sagt ein persischer Mystiker:

Da Er Gott ist1, kommt Er Selbst.

Dies ist wahr. Gott enthüllt Sich uns Selbst. Wir sind hilflos und haben keinen Zugang zum Herrn. Er ist allmächtig. Aber trotzdem, dass Er formlos ist, enthüllt Er Sein Licht im menschlichen Körper und offenbart Sich auf diese Weise. Er erscheint unter uns in der Form eines Vollkommenen Sants und wird zum Mittel, um uns mit dem Herrn zu vereinen.

Der Satguru ist das Wesen, durch welches der Herr Seine Nachricht an uns in diese Welt sendet. Die Gurus haben daher wiederholt dem Satguru gepriesen und Sie sagen, dass der Herr in Ihm offenbart ist und dass man, wenn man wünscht, mit Ihm vereint zu werden, Zuflucht beim Meister nehmen muss. Es gibt kein anderes Mittel zum Erfolg.

Wisse du, dass der Meister und der Herr Eins sind; der Herr akzeptiert einen, den der Meister liebt.

Gord M5, 864-11

Der Meister wird vom Herrn gesandt; der Meister ist der Wahre Erhalter. Wenn der Meister erfreut ist, ist alles dein. Nanak würde sich ihm freudig tausendmal opfern.

Gauri M5, 218-9

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Fußnote: 1) Auf Persisch bedeutet ‚Khudaa‘ Gott. Das Wort setzt sich zusammen aus ‚Khud‘ = Er selbst und ‚Aa‘ = kommen, d. h. Er kommt Selbst.