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Der Gottespfad

Der Weg zurück zu Gott ist nicht des Menschen, sondern Gottes Werk und daher frei von allem Künstlichen und Unnatürlichen. Gott zieht den Menschen durch Seinen Auserwählten, den Gottmenschen, zu Sich, Dem das Geheimnis des Pfades, des Gottespfades, durch einen Sant Satguru zum Segen der Menschen direkt enthüllt und offenbart wird.

Die Meister, Erlöser, Lehrer und Propheten der ganzen Welt werden in zwei Gruppen eingeteilt, von denen jede eine gesonderte Mission zu erfüllen hat. Die einen haben allein zum Ziel, die Welt harmonisch in Gang zu halten, während die anderen beauftragt sind, die Seelen zurückzuführen, die reif sind heimzugehen und danach Verlangen tragen, bald zu der Spirituellen Quelle zu kommen, von der sie sich vor langer Zeit getrennt hatten und nach unten, auf die materielle Ebene, abgetrieben wurden. Zur ersten Kategorie gehören alle Reformer, zur zweiten solche Sants und Sadhs, Die kompetent sind, Wissen von Gott zu geben und die Kraft Gottes im Menschen zu offenbaren.

Der Prozess des Aufstiegs zurück zur Quelle ist die genaue Umkehrung des Abstiegs zur physischen Ebene. Man muss sich deshalb wieder vervollkommnen, seine umherschweifenden Sinne am stillen Punkt der Seele zwischen und hinter den beiden Augen, wo sich Zeit und Zeitlosigkeit berühren, sammeln, ehe der Geist zu sich kommt und sich für die Innere Heimreise auf das Meer des Lebens begibt. Dies ist in der Tat immer das Thema aller Weisen und Seher gewesen. Keiner von Ihnen hatte jedoch den Wunsch, eine neue Glaubensrichtung oder religiöse Organisation zu gründen.

Indem Er auf die Existenz der vielen Religionen mit ihrer Fülle verwirrender Theorien und einander widersprechender Dogmen hinwies, pflegte Hazur Baba Sawan Ji Maharaj (1858–1948) zu bemerken:

Es gibt schon so viele Brunnen überall; warum sollte man noch mehr Fallgruben ausheben und die Verwirrung dadurch nur schlimmer machen?

Gott schuf den Menschen Ihm zum Bilde; und der Mensch brachte die Religionen hervor, jede nach seinem eigenen Bilde, und machte in seinem Eifer aus allen einen Fetisch. Wahre Religion ist in ihren Anfängen rein und einfach wie ein neu geborenes Kind, das von Leben überschäumt; aber im Laufe der Zeit wird sie wie alles andere zu einer Institution und beginnt dadurch ihren Wert einzubüßen. Sie verliert ihre ursprüngliche, vitale Elastizität, die aus der lebendigen Verbindung mit dem Meister-Geist hervorging, und nimmt allmählich einen gesellschaftlich-ökonomischen Charakter an. Statt ein seidenes Band der Liebe zwischen den Menschen zu sein, wird sie zur Quelle beständigen Streits, der Erbitterung und Missgunst und trennt Klassen, Länder und Völker.

Wenn dann der Becher menschlichen Elends bis zum Rande gefüllt ist, kommt der Retter mit der Botschaft der Hoffnung, Erlösung und Erfüllung für die zerrissene Menschheit. Er sucht die schwärenden sozialen Wunden zu verbinden und lehrt den Menschen die Einheit und Ebenbürtigkeit, um das Gleichgewicht auf der Skala der menschlichen Werte wiederherzustellen. Darüber hinaus ist es Sein Hauptziel, die menschlichen Seelen einem höheren Zweck zuzuführen, dem Wahren Leben des Geistes, das sich von dem des Fleisches unterscheidet.

Dies war in der Tat auch das Ziel von Großen Meistern wie Zoroaster, Mahavira, Buddha, Christus, Mohammed, Kabir und Nanak zu Ihrer jeweiligen Zeit, gemäß den damals vorherrschenden Bedingungen und dem Verlangen der Menschen; denn Sie sind immer bemüht, sie auf dem Wege des geringsten Widerstandes zu leiten, und vermitteln die grundlegende Güte in Worten, die leicht auf ihren geistigen Entwicklungsstand Einfluss haben und geeignet sind, einen Schritt weiterzuhelfen im Entwicklungsprozess oder der Entfaltung des Geistes. Dies tun Sie für die Menschheit allgemein, indem Sie Ihre Inspiration aus der Unerschöpflichen Quelle des Geistes im Innern ziehen, die für alle dieselbe ist.